Im Jahr 2014 war es die Sensation: Der Nikka-Whisky Taketsuru Pure Malt 17 Years Old gewann den Titel World's Best Blended Malt Whisky der International Spirits Challenge. Und 2015 gab es den Titel Distiller of the Year, eine Trophy für Nikka from the Barrel und sechs Goldmedaillen für die anderen Whiskys von Nikka.
Das Unternehmen betreibt drei Destillerien in Japan: Einerseits die Brennerei Yoichi auf der Insel Hokkaido, hier erzeugt man mit bedeutendem Einsatz von Torf rauchige Malt-Whiskys nach dem Vorbild der Insel Islay. Gelagert werden diese in gebrauchten und neuen Bourbon-Casks. Sherryfässer kommen nur sehr sparsam zum Einsatz. Auf der Insel Honshu liegt die zweite Destillerie, Miyagikyo. Dort produziert man seit jeher auf traditionellen Pot-Stills und mit verhaltenem Torfeinsatz fruchtig elegante Malts im Speyside-Stil, und die dritte auf der Strassenseite gegenüber, ein Gebäude mit zwei Coffey-Stills, auf denen man den hauseigenen Grain-Whisky, die Grundlage für alle Blends, brennt.
Der kühle Norden Japans eignet sich sehr gut für die Whiskyproduktion, da klimatische Bedingungen wie in Schottland vorherrschen, und die Stills laufen auf Hochtouren. Der Erfolg der zahlreichen Prämierungen hat nun aber Auswirkungen, da der ganze japanische Markt unter der grossen Nachfrage leidet. Auch Nikka kann den Bedarf nicht mehr decken. Darum hat man alle Altersangaben der Whiskys von beiden Destillerien eingestellt und Non-age-Produkte auf den Markt gebracht. Was genau in den nächsten Jahren passieren wird, wissen nur die Blendmaster von Nikka und der Masterdestiller Tadashi Sakuma. Für Whisky-Spezialisten sind dies erstaunliche Entwicklungen, blieb das Unternehmen doch über viele Jahrzehnte stark der Tradition und den Qualitätsvorgaben des Gründers Masataka Taketsuru verhaftet. Der legendäre Nikka from the Barrel, zum Beispiel, ist bereits etwa 30 Jahre lang als unverändertes Produkt mit gleicher Flasche und gleicher Etikette erhältlich.